Standort
Siebensterngasse 21/6
1070 Wien



Im Rahmen des Pilotprojektes „Psychotherapeutische Unterstützung für ausgewählte ATZ-Kund:innen“ finanziert das AMS Niederösterreich psychotherapeutische Unterstützung für rund 30 ausgewählte ATZ-Kund:innen, um so die Wartezeit auf einen von der ÖGK finanzierten Psychotherapieplatz zu überbrücken. prospect begleitet dieses Pilotprojekt, um die Hypothese zu überprüfen, ob ATZ-Kund:innen mit psychotherapeutischer Anbindung nachhaltig(er) in den (ersten) Arbeitsmarkt integriert werden können.
AMS Niederösterreich
abgeschlossen
Die Arbeitstrainingszentren (ATZ) sind Maßnahmen bzw. Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation für Personen mit psychischer Beeinträchtigung ab 18 Jahren, deren Ziel die langfristige (Wieder-)Herstellung der Arbeitsfähigkeit und in weiterer Folge die Integration in den Arbeitsmarkt ist. Der Fokus liegt hierbei auf Arbeit in einer geschützten Umgebung, der Förderung der individuellen Fähigkeiten der ATZ-Kund:innen, wie auch der Stärkung der sozialen Kompetenzen und der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.
Ausgewählten Kund:innen wird im Rahmen dieses Pilotprojektes Psychotherapie vom Team der Arbeitstrainingszentren angeboten, deren Finanzierung vom AMS Niederösterreich übernommen wird. Hintergrund für das Pilotprojekt war die Beobachtung, dass die Angebote der ATZ:en wirksamer sein könnten, wenn Kund:innen parallel dazu psychotherapeutisch angebunden sind, um so den Fokus während der Zeit im Arbeitstrainingszentrum ganz auf die Arbeitsmarkt(re)integration legen zu können.
prospect begleitet das Pilotprojekt, um einerseits messbare Erfolgsindikatoren zu definieren, die Auskunft darüber geben, ob mit diesem zusätzlichen Angebot die angepeilten Zielsetzung erreicht werden können, und andererseits um die Auswirkungen der Psychotherapie durch ATZ-Verantwortliche und Nutzer:innen des Angebotes qualitativ zu beschreiben.
Aus diesem Grund wurden zuvor mittels Fokusgruppen mit den Mitarbeiter:innen der ATZ-Standorte nicht nur der Entscheidungsfindungsprozess thematisiert, sondern auch Wirkungsdimensionen herausgearbeitet, anhand derer eine etwaige Verbesserung (oder Verschlechterung) durch die nunmehrige psychotherapeutische Anbindung der Kund:innen aufgezeigt werden kann.
In einem nächsten Schritt wurden standardisierte Dokumentationsbögen, welche die Wirkungsdimensionen enthielten, erarbeitet und im Anschluss zu zwei Zeitpunkten (Sommer 2022 und Frühjahr 2023) von den ATZ-Mitarbeiter:innen je Person, der Psychotherapie im Rahmen des Projektes vorgeschlagen wurde, ausgefüllt. So sollte sichergestellt werden, dass je Teilnehmer:in systematisch jene Verhaltens- oder Performanz-Dimensionen beobachtet werden, an denen sich laut ATZ-Vertreter:innen die Wirksamkeit der psychotherapeutischen Unterstützung zeigen sollte. Dabei wurden die Beobachtungsbögen nicht nur für die Nutzer:innen des Angebotes ausgefüllt, sondern auch für ATZ-Kund:innen, die das Psychotherapieangebot ablehnten.
Zum Abschluss des Pilotprojektes wurden im Frühjahr 2023 auch zwei Online-Fokusgruppen (je eine mit den ATZ-Leitungen und eine mit den Mitarbeiter:innen verschiedener Arbeitstrainingszentren) abgehalten.
Zusätzlich wurden im März/April 2023 insgesamt 9 telefonische Einzelinterviews mit ATZ-Kund:innen, die Psychotherapie im Rahmen dieses Pilotprojektes nutzten, durchgeführt, um auch die Nutzer:innensicht qualitativ abbilden zu können.
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