Optimale Betreuung und Förderung von Personen ab 45 Jahren im AMS Burgenland

Laut Prognosen zum Arbeitskräftepotential bleibt die Lage am Arbeitsmarkt für Ältere bis 2030 weiterhin angespannt. Ziel der Studie war es daher, Informationen darüber zu gewinnen, wie die AMS-Betreuung und -Förderung arbeitsloser Personen ab 45 Jahren im Burgenland verbessert werden kann und welche Ansatzpunkte bei Unternehmen vorliegen, um die Beschäftigung älterer Arbeitskräfte zu erhöhen.

Kund:in

AMS Burgenland

Status

abgeschlossen

Zentrale Erkenntnisse

  • Die Studie „Optimale Betreuung und Förderung von Personen 45+ im AMS Burgenland“ verdeutlicht noch einmal, wie heterogen die Gruppe der arbeitslosen Personen 45+ ist. Bereits junge Menschen sind sehr unterschiedlich, kommen noch individuelle Lebens- und Berufsbiographien dazu, dann vervielfachen sich die Unterschiede. Das erfordert einen sehr individuellen Zugang in der Beratung. Individualisierung ist auch im Bewerbungsprozess wesentlich, weil „Älteren“ sonst droht, in der Masse zu schnell ausselektiert zu werden.
  • In Bezug auf die Vermittlung von Personen 45+ bedarf es „Türöffner“ auf Ebene der Unternehmen als auch der Personen. Für die Unternehmen braucht es beispielsweise Argumente, die gegebene Vorurteile entkräften. Andererseits müssen Programme angeboten werden, um solche Bilder durch persönliche Erfahrung zu überwinden. In diesem Sinne sollten Instrumente wie die Eingliederungsbeihilfe oder die Arbeitserprobung noch gezielter für diese Gruppe eingesetzt werden. Bei den Personen gilt es beispielsweise negative Selbstbilder zu entkräften. Der Kombi-Lohn kann Türöffner sein, damit auch geringer entlohnte Tätigkeitsbereiche in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus sollten „Ältere“ gut darauf vorbereitet werden, wie sie sich in Bewerbungsgesprächen selbst die Türen öffnen können.
  • Die Gestaltung von Kursangeboten für „ältere“ Personen ist methodisch/didaktisch auf die Zielgruppe anzupassen. Altersgerechte Didaktik heißt beispielsweise Reflexion und Einbindung von Erfahrungswissen, die Herstellung eines sinnvollen Kontexts sowie ein Verständnis des/der TrainerIn als BegleiterIn/ModeratorIn des Lernprozesses. Nutzentransparenz ist für die Teilnahmemotivation wesentlich.
  • Abseits von Kursen und Einstellungsbeihilfen profitiert diese Gruppe auch von Beschäftigungsprojekten. Diese leisten einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion und zur sinnstiftenden Alltagsgestaltung, vor allem wenn keine Aussichten mehr auf eine erfolgreiche Integration in den ersten Arbeitsmarkt besteht.