Begleitende Evaluierung des Stufenmodells der Integration 2014 – 2017

Das NÖ-Stufenmodell der Integration wendet sich an arbeitslose Personen, für die bestehende AMS-Angebote zu hochschwellig sind. Je nach Bedarf werden die verschiedenen Bausteine des Stufenmodells (Clearing bis Nachbetreuung) individuell kombiniert und Personen so stufenweise an eine Arbeitsaufnahme herangeführt. Die maximale Teilnahmedauer beträgt 3 Jahre. Das Modell wurde in Kooperation von Trägerorganisationen und AMS Niederösterreich entwickelt und wird derzeit niederösterreichweit durch insgesamt 8 Organisationen umgesetzt.

Kund:in

AMS Niederösterreich, Landesgeschäftsstelle

Status

abgeschlossen

prospect evaluierte die Umsetzung des NÖ-Stufenmodells der Integration begleitend und konnte dabei auf quantitative und qualitative Daten seitens des AMS und der Träger zurückgreifen.


Zentrale Erkenntnisse

  • Zwischen Juli 2013 und Dezember 2016 schlossen insgesamt 2.358 Personen eine Teilnahme am NÖ-Stufenmodell der Integration ab. Die durchschnittliche Teilnahmedauer lag bei rund 6 Monaten.
  • Im Jahr nach ihrem Austritt hatten insgesamt 45% der TeilnehmerInnen zumindest kurzfristig ein Dienstverhältnis am 1. Arbeitsmarkt angetreten. Darunter waren 21%, die zumindest 6 der beobachteten 12 Monate nach Austritt am 1. Arbeitsmarkt beschäftigt waren. 29% der TeilnehmerInnen wurden an andere Unterstützungssysteme übergeben. Ein Viertel der TeilnehmerInnen schloss oder brach die Teilnahme ohne Ergebnis ab.
  • Diese Ergebnisse zeigen, dass eine stufenweise Heranführung an den Arbeitsmarkt bei langer Abwesenheit von Erwerbstätigkeit sinnvoll ist. Vor dem Hintergrund, dass 60% der TeilnehmerInnen in den 3 Jahren vor Eintritt insgesamt maximal 3 Monate beschäftigt waren, gewinnen die erzielten Arbeitsaufnahmen besondere Beachtung. Insbesondere jene TeilnehmerInnen, die durch die lange Arbeitslosigkeitsdauer und vermutlich vielen erfolglosen Bewerbungen entmutigt waren, konnten von diesem Angebot profitieren.
  • Der Erfolg des Stufenmodells gründet wesentlich darauf, dass den TeilnehmerInnen ein Rahmen dafür geboten wird, verlorenes Vertrauen in die eigene Arbeitsfähigkeit durch individuell passende Aufgaben und Belastungen wieder aufzubauen. Erfolgskritisch ist darüber hinaus das stufenweise Ausweiten der Anforderungen.