Begleitende Evaluation von c’monAPP (Vermittlungs­orientiertes Casemanagement)

Das Instrument der Überbetrieblichen Berufsausbildung (ÜBA) hat sich als eine wichtige ergänzende Möglichkeit zur betrieblichen Lehrausbildung etabliert. Jugendliche, die ihre Schulpflicht vollendet und keine geeignete Lehrstelle in einem Betrieb gefunden haben, können eine Ausbildung bis zum Lehrabschluss absolvieren, die Vermittlung auf eine betriebliche Lehrstelle stellt jedoch das vorrangige Ziel dar. Die bisherigen Erfahrungen haben aber gezeigt, dass mit fortschreitendem Verbleib der Jugendlichen in der ÜBA der Wechsel auf eine betriebliche Lehrstelle immer schwieriger wird. Daher wurde im Februar 2011 vorerst als Begleitung zu den ÜBA-Lehrgängen das neue Angebot eines Vermittlungsorientierten Casemanagements (c’monAPP), umgesetzt von ÖSB Consulting, eingeführt.

Kund:in

ÖSB Consulting

Status

abgeschlossen

Alle Jugendlichen, die im Februar 2011 in einen ÜBA 1-Lehrgang eintraten, konnten eine Betreuung durch Case ManagerInnen von c’monAPP in Anspruch nehmen. Ziel war es, einen raschen Wechsel von der ÜBA auf einen betrieblichen Lehrplatz zu unterstützen.
Im Laufe der Umsetzung wurde der Zugang zu c’monAPP dahingehend verändert, dass seit Sommer 2011 Jugendliche, die an den der ÜBA vorgelagerten Berufsorientierungs- und Coachingkursen (BoCo-Kursen) teilnehmen und jobready erscheinen, bereits direkt ins Vermittlungsorientierte Casemanagement zugewiesen werden können. Ebenso steht das Unterstützungsangebot nun auch allen beim AMS als lehrstellensuchend gemeldeten Jugendlichen offen sowie SchülerInnen, die sich am Ende ihrer Schulpflicht auf Lehrstellensuche begeben und sich beim Berufsinformationszentrum (BIZ) im AMS für Jugendliche Informationen holen bzw. beraten lassen.

Prospect Unternehmensberatung wurde damit beauftragt, die Einführung des neuen Angebotes von c’monAPP evaluatorisch zu begleiten. Zentral ist dabei die Fragestellung, ob es mit diesem neuen Modell des Vermittlungsunterstützenden Casemanagements gelingt, Jugendliche rasch und nachhaltig in reguläre betriebliche Lehrverhältnisse zu integrieren. Im Fokus der Evaluation steht die Frage nach den notwendigen Rahmenbedingungen und spezifischen Erfolgsfaktoren, insbesondere auch im Vergleich mit den Modellen der ÜBA (ÜBA 2 und ÜBA 1 ohne Nutzung von c’monAPP), die derzeit in Wien umgesetzt werden.

Im Zuge der Evaluation werden folgende Erhebungsschritte durchgeführt:

  • Analyse von Sekundärdaten
  • Befragung aller TeilnehmerInnen, die ein Erstgespräch bei c’monAPP führen
  • Auswertung der Ressourcen und Problemlagen der TeilnehmerInnen
  • Telefonbefragung von TeilnehmerInnen aus allen ÜBA-Modellen (ÜBA 1 mit/ohne c’monAPP, ÜBA 2)
  • Telefonbefragung von VertreterInnen kooperierender Betriebe
  • qualitative Befragung von VertreterInnen von c’monAPP, der ÜBA 1 (als im ursprünglichen Konzept wesentliche KooperationspartnerInnen) und anderer relevanter PartnerInnen (AMS, Berufsschule, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Betriebe)