Evidenzbasierte Zwischenreflexion des bbrz-Angebots „MANO“

Mit einem zweigleisigen Ansatz – der Vorbereitung auf CAMINO und einem begleitenden Standby-Angebot – soll MANO Abbrüche reduzieren und den Reha-Prozess verkürzen. Die Evaluation von MANO untersuchte die Wirksamkeit und Nutzung der zwei Interventionsschienen.

Mithilfe von Datenanalysen, Fokusgruppen und Interviews wurde die Umsetzung, Zufriedenheit und Zielerreichung bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass MANO als vorbereitendes und begleitendes Angebot in der beruflichen Rehabilitation eine zentrale Rolle einnimmt und von allen Beteiligten durchwegs positiv beurteilt wird.

Kund:in

AMS NÖ

Status

abgeschlossen

MANO unterstützt Arbeitslose im Rehabilitationsprozess durch die Vorbereitung auf CAMINO und ein begleitendes, bedarfsorientiertes "Standby-Angebot"

Das AMS Niederösterreich setzt in Kooperation mit dem Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum (bbrz) seit Anfang 2023 mit MANO ein Angebot für arbeitslose Menschen, die nach einer Erkrankung einen Prozess der beruflichen Rehabilitation benötigen, um.
Ziel ist, alle Betroffenen die Möglichkeit zu eröffnen, die notwendige berufliche Rehabilitation möglichst zeit- und energieschonend realisieren zu können. Um dies zu ermöglichen, sollte mit MANO ein sanfter, aber reflektierter Start des Rehabilitationsprozesses sowie ein dauerhaftes, den gesamten Prozess der beruflichen Rehabilitation begleitendes „Standby-Angebot“, das bedarfsorientiert abgerufen werden kann, gewährleistet werden.

Das AMS NÖ möchte sich nach fast 18 Monaten der Umsetzung mit den bisher gesammelten Umsetzungserfahrungen vertieft auseinandersetzen. Es soll eine evidenzbasierte Zwischenreflexion und darauf aufbauende Vorschläge für die Weiterentwicklung von MANO erfolgen.

Erarbeitung des Ergebnisses in unterschiedlichen Schritten

Um diese Fragestellungen zu bearbeiten, wurden unterschiedliche Erhebungs- und Analyseschritte gesetzt.

Erhebungs- und Analyseschritte zur ersten Auseinandersetzung mit Nutzung, Effektivität und Effizienz der vorbereitenden Schiene von MANO:

Aufbereitung der vorhandenen Daten und Auswertungen des AMS NÖ.

Durchführung von Fokusgruppen: In einer Fokusgruppe mit Vertreter:innen des bbrz und mit zwei Fokusgruppen mit ehemaligen Nutzer:innen von MANO, ging es darum, die von Kund:innen wahrgenommene Qualität von MANO zu beschreiben und hinsichtlich ihrer Bedeutung für den weiteren Verlauf der beruflichen Rehabilitation zu bewerten sowie Verbesserungspotenziale zu benennen.

Erhebungs- und Analyseschritte zur ersten Auseinandersetzung mit dem „Standby-Angebot“, der den gesamten Rehabilitationsprozess begleitenden Schiene von MANO:

Analyse der vorliegenden Prozessbeschreibungen auf critical points. In dieser Analyse geht es darum, die vorliegenden Prozessbeschreibungen dahingehend zu analysieren, ob alle relevanten Stellen über ausreichende Grundinformationen verfügen, um im Bedarfsfall zielsicher auf das Angebot zurückgreifen zu können. Weiters gilt es zu analysieren, zu welchen Zeitpunkten und bei welchen Vorkommnissen das Angebot von wem abgerufen werden kann und wie der entsprechende Kommunikationsprozess konzipiert ist.

Um diese Analysen durchführen zu können, wurden neben einer Besprechung mit den Verantwortlichen von MANO teilstandardisierte Interviews mit Vertreter:innen zentraler Anschlussangebote innerhalb des bbrz durchgeführt. Weiters wurden Online-Einzelinterviews, die dieses „Standby-Angebot“ nutzten, geführt.

Ergebnisse offenbaren zufriedenstellende Umsetzung

MANO wird – aus Sicht der Nutzer:innen wie aus Sicht der bbrz-Vertreter:innen – sehr erfolgreich und sehr zufriedenstellend umgesetzt. Insbesondere das hohe Maß an Individualisierung, das differenzierte Eingehen auf die gesundheitliche wie private Situation und das gemeinsame Ausloten von Perspektiven werden als sehr wohltuend, hilfreich und passend für die konkrete Situation potenzieller Rehabilitand:innen zu Beginn des Prozesses bewertet. Auch die zweite Schiene des „Standby-Angebotes“ ist dieser Ausrichtung zuzuordnen: Prozesse der beruflichen Rehabilitation verlaufen oft weniger geradlinig als gedacht. In Fällen gesundheitlicher Verschlechterungen oder medizinischer Behandlungsbedarfe können Rehabilitand:innen mit dem „Standby-Angebot“ gut aufgefangen werden.